Ganzheitliche Ernährungsberatung

Zöliakie

Zöliakie zählt zu den Autoimmunkrankheiten und beruht auf einer lebenslangen Gluten Unverträglichkeit. Bei der Zöliakie handelt es sich um eine genetische Prädisposition und anderen, noch unbekannten Trigger Faktoren, die beim Verzehr von glutenhaltiger Lebensmittel und Produkte zu einer T-Zellen Schädigung der Dünndarmschleimhaut und der Produktion Zöliakie-spezifischer Antikörper führen. Die Symptome bei der Zöliakie sind vielfältig und bei jedem Betroffenen anders gelagert. Sie reichen von Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Diarrhö, Obstipation, Blähungen, Bauchschmerzen, Anämie, Osteoporose, Stimmungsschwankungen bis hin zu Wachstumsstörungen bei Kindern und vieles mehr. Durch die Vielfältigkeit der Symptome lässt sich eine Zöliakie schwer diagnostizieren.

Zöliakie kann durch einen lebenslangen Verzicht von Gluten und glutenhaltigen Produkten erfolgreich behandelt werden. Durch den Verzicht von Gluten normalisieren sich der Aufbau und die Funktion der Dünndarmschleimhaut, Beschwerden klingen ab. Gluten ist ein Klebereiweiß, welches in Weizen und verwandten Proteinen wie in Roggen, Gerste, Grünkern, Dinkel, Kamut, Urkorn, Emmer, Hafer, Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen), vorkommt.

Dem Hafer wird mittlerweile eine besondere Bedeutung geschenkt. Hafer weist einen strukturellen Unterschied der Prolamine- gegenüber Z.B. Gerste und Roggen, - die denen des Weizens sehr ähneln,- auf. Das Avenin als Prolamin des Hafers können die meisten Zöliakiepatienten in geringen Mengen gut vertragen. Die Tagesdosis von maximal 50g nicht kontaminierten Hafer sollte allerdings nicht überschritten und eine ärztliche Begleitung gewährleistet werden.

Gluten findet aufgrund seiner Eigenschaften in der Lebensmittelindustrie vielfältigen Einsatz: als Emulgator, Bindemittel, Stabilisator, Geschmacksverstärker (nicht zu verwechseln mit Glutamat). Auch bei Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Zahn und Mundpflegemitteln ist auf die Zugabe von Gluten zu achten.

Ernährungsberatung hat die Aufgabe, gemeinsam mit dem Patienten Zutatenlisten der Produkte Aufzuschlüsseln um einen sicheren Umgang mit Zutatenlisten und Produkten zu erlangen. Es wird erarbeitet, welche Lebensmittel und welche Produkte für Zöliakiepatienten geeignet bzw. ungeeignet sind und welche Ersatzprodukte es gibt. Worauf besonders geachtet werden muss und wie sich der Alltag mit der Diagnose Zöliakie gestalten lässt. Rezepte müssen abgewandelt werden. Eine strenge Umstellung ist bei Zöliakie unabdingbar und findet oftmals nicht die Anerkennung des sozialen Umfeldes, die notwendig ist. Gemeinsame Gespräche und Aufklärung mit Familienangehörigen können hier Unterstützung bieten.